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1. Für Präparandenanstalten - S. 188

1912 - Breslau : Hirt
188 C. Länderkunde. Aufgabe. Warum war der Bau des Kaiser-Wilhelm-Kanals eine Förde- rung deutscher Seefahrt? § 296. d) Die Nebenländer sind 1. die kleinen baumlosen Faröer (= Schafinseln) nördlich von den Britischen Inseln, deren Bewohner von Schafzucht, Fischerei und Jagd auf Seevögel leben (Dannenhandel); 2. die am Nördlichen Polarkreis liegende Insel Island s —Eisland), mit 100000 qkrn dreimal so groß wie Dänemark, aber von nur 80000 Menschen bewohnt. 103. Heiße Quellen: Geiser auf Island. Große öde Lavafelder, Felswüsten, Moore und — besonders im So — Gletscher bedecken die Insel, die eine vielseitige vulkanische Tätigkeit aus- weist (tätige Vulkane und heiße Springqnellen, Geiser genannt). Tie Isländer sind Nachkommen der im 9. und 10. Jahrhundert ein- gewanderten Skandinavier und wohnen meist weit zerstreut auf Einzelhöfen iverkehr durch kleine Reitpferde). Hauptort ist Reykjavik (reichawik)^ mit 4000 E. Östlich davon der gefürchtete Vulkan Hekla. Aufgabe. Wie liegt Island zum Polarkreis? 1 Reykjavik = Rauchbucht (noch benachbarten heißen Quellen).

2. Für Präparandenanstalten - S. 5

1912 - Breslau : Hirt
Vorwort. 5 Herrn Direktor Professor Dr. Rohrmann und Herrn Oberlehrer Tronnier in Hannover sowie Herrn Dr. Reinhard in Leipzig sei auf- richtiger Dank ausgesprochen für das tatkräftige Interesse, mit dem sie die Herausgabe des Buches unterstützten. Gleichen Dank schulde ich Herrn Präparandenanstaltsvorsteher Kobel in Myslowitz und Herrn Seminar- lehrer Lennarz in Kempen für ihre Winke aus der Praxis und die Durch- ficht der Korrekturbogen. Schließlich richte ich an die Herren Kollegen die Bitte, durch Mitteilung ihrer Ausstellungen und Wünsche die Brauchbarkeit des Buches zu erhöhen. Northeim, Michaelis 1911. W. Hering. Bemerkung der Verlagsbuchhandlung. Zur Durchführung der lehrplanmäßig geforderten Behandlung der Heimatprovinz sei auf die im gleichen Verlag erschienene „Sammlung von deutschen Landeskunden" hin- gewiesen, welche in 23 Heften die preußischen Provinzen und die deutschen Staaten be- handelt. (Preis je nach Umfang 50 Pf. bis 1 M.)

3. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 42

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 42 — (60 000 Einw.), vom Roten Meere her am besten vom Hafenplatze Dschidda zu erreichen, ist der Geburtsort Mohammeds. Es liegt in einem ziemlich öden Hochtale. Aber jeder Gläubige muß einmal diesestadt gesehen haben, wenn anders er ruhig sterben will. Das Ziel der Pilger ist die große Moschee, Mesdschid el Haram (heilige Moschee), in deren Mitte sich die Kaaba, das Nationalheiligtum der Mohammedaner, befindet. Dieses ist ein würfelförmiges Bau- werk, das einen schwarzen Stein umschließt. Ihn soll Jsmael durch einen Engel erhalten haben, als er das Gebäude errichtete. Jeder Pilger küßt mit Ehrfurcht diesen Stein, der durch die Sünden der Menschen schwarz geworden fein soll. Mekkas Handel ist naturgemäß ziemlich Abb. 15. Vornehme Mekka-Pilger auf einem englischen Dampfer nach Basra. bedeutend (Karawanenstraßen). Nordwärts liegt Medina, die Grabstätte des Propheten, am Rande der Wüste, in einer gut befeuchteten Palmenebene. Auch hier ist die wichtigste Anbetungs- stätte der vielen oft weither kommenden Pilger die große Moschee, welche angeblich die Gebeine Mohammeds birgt. — Im südlichen Küstenlande Jemen sind Mocha und Hodeida wichtige Ausfuhr- orte, besonders für den in dieser gesegneten Landschaft gedeihenden, vor- trefflichen Kaffee (Mokka). (Abb. 16.) An der Südküste ist die Militärstation Aden, am Golfe gleichen Namens, ein wichtiger Stützpunkt der englischen Flotte (das Gibraltar des Orients — Weg nach Indien). Sonst läßt die Fruchtbarkeit der Landstriche an der Südküste (Hadramaut) sehr zu wünschen übrig. Fruchtbarer ist wieder die Landschaft Oman im Südosten, deren wichtigster

4. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 63

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 63 — rauschen durch seine Legenden und Sagen. Es ist dem Inder geweihtes Wasser noch in anderer, viel seligerer Weise als' etwa das Taufwasser dem Christen. Die Gottheit selbst naht sich dem Hindu geheimnisvoll und doch offenkundig in den trüben Fluten. Ein Bad in dem Strom reinigt von Sünden, ein Trunk seines Wassers heilt die Seele, und in seinen Wellen und Wogen ruht sicher und wohl gehütet wie ,in Abra- hams Schoß' der Entschlafene und seine Asche. Der ,göttliche Strom' trägt die Leiche und ihre verbrannten Überreste unfehlbar wie keine andere irdische Macht an die Pforte des Paradieses." (Dalton.) Auf Abb. 21. Benares. Aus Lehmanns Geographischen Charakterbildern. Verlag von F. E. Wachsmuth, Leipzig, Kreuzstr. 3. dem hochgelegenen linken Ufer des Stromes erheben sich weithin zahlreiche Paläste, Tempel und Heiligtümer. An ihnen vorüber führen Treppen zum Ganges. Hierher kommen die frommen Hindus bis von den äußersten Winkeln Indiens, um sich im Strom zu baden, zu beten und vom heiligen Wasser zu trinken, nicht achtend der Verunreinigungen, welche das Wasser vielleicht soeben erfährt, z. B. durch das Hineinschütten von ver- kohlten Leichenresten u. a. m. Auch die Brahmanenschnur muß unter Betübungen an den Waschungen teilhaben. Fakire treiben asketische Übungen, spielen aber oftmals auch die Rolle von Bettelmönchen, um Almosen zu erlangen. An einer anderen Stelle des Users werden von hierzu gedungenen, rohen Gesellen auf eben hergerichteten Scheiter-

5. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 172

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 172 — Atlas, so führen auch hier felsige Schluchtentäler zu den Pässen hinauf. Nach Nordosten verzweigt er sich in eine Reihe von Parallel- ketten. Einzelne Partien sind außerordentlich malerisch. Auch seine Vorstufen und inneren Ränder sind teilweise recht fruchtbar und tragen herrliche Waldbestände. Ein Längstal scheidet ihn von dem Antiatlas. Dieser hat naturschöne Täler, welche für den Acker- bau wohl ausgenutzt werden. An den Abhängen gedeihen u. a. immergrüne Eichen und Ölbäume. Auch auf seinen Höhen ent- springen zahlreiche Wasseradern, die vielen Teilen des Gebirges sowie den Nachbargebieten zumeist rechte Fruchtbarkeit spenden, wüstenwärts aber zumeist völlig versiegen (Wadi Draa) — Madeira und die Kanarischen Inseln (Pic de Teyde, 3720 m) sind vulkanischer Natur und lassen in ihrem ganzen Aufbau den entstehungsgeschichtlichen Zusammenhang mit dem Atlassystem erkennen. Das Atlasgebiet steht in klimatischer Hinsicht unter dem Ein- slusse des Mittelmeeres. Die Niederschläge erfolgen im Winter und Frühling, während der Sommer heiß und regenarm ist. Be- sonders der Nordrand empfängt ausreichend Regen, und jene frucht- baren Randterraffen und Küstenstreifen erzeugen eine üppige Mittelmeerflora, in welcher Weizen, Mais, Obst, Frühkartoffeln, zarte Gemüse, Tabak, Wein, Orangen, Zitronen, Feigen, Öl- und Mandelbäume als wichtigste Erzeugnisse auftreten. Auch die Korkeiche bildet ganze Waldbestände. Nach dem Innern nehmen die Feuchtigkeitsmengen ab, wie überhaupt das Klima je nach Bodengestalt und Lage angesichts der bedeutenden Ausdehnung des ganzen Gebietes innerhalb der einzelnen Landschaften mannig- fachen Modifikationen unterworfen ist. Die steppenartigen Hoch- flächen (Schotts) liegen im Regenfchatten (Halfagras). Wo im Innern der Boden fruchtbar und nur leidlich befeuchtet wird, lohnt der Bodenbau reichlich mit Erzeugnissen entsprechender Art. Am Rande der Wüste ist das Bereich der Dattelpalme, welche ihre Feuchtigkeit noch von den Südabhängen des Gebirges empfängt. In der Tierwelt berühren sich naturgemäß europäische mit afri- kanischen Formen. Hervorzuheben sind Löwe, Hyäne, Damhirsch, Muslon, Antilope u. a. Diese Gebiete werden im Winter auch von unseren Zugvögeln aufgesucht. Unter den Haustieren treten Schaf, Ziege, Rind, Esel, Maultier und das edle Berberroß am meisten in die Erscheinung. Unter den Bewohnern gehören die Berber zum hamitischen Stamme der mittelländischen Rasse. Sie mußten den von Osten erobernd eindringenden semitischen Arabern weichen und haben sich teilweise in die entlegenen Teile des Landes zurückgezogen. In den Kabylen in Algerien sind sie noch fast unvermifcht erhalten.

6. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 17

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 17 — unweit der Grenze des ewigen Schnees. Ihrem Glaubens- bekenntnis nach sind die Kurden Mohammedaner (Sunniten). Unter ihnen lebt noch die Blutrache. Den mehr seßhaften Teil der Be- völkerung bilden die Armenier und die sonstigen Bevölkerungs- elemente, wie Türken, Turkmenen, Tataren u. a. Die Armenier beschäftigen sich vor allem mit Ackerbau und Viehzucht, sind aber auch gewerblich tätig und treiben Handel. Sie sind von hohem Wuchs und geistig gut veranlagt, dazu im allgemeinen arbeitsame, genügsame und friedliebende Menschen. Ein Teil des arme- Abb. 4. Die. Zitadelle von Erserum. nischen Volkes lebt heute zerstreut im ganzen türkischen Reiche. (Grund!) Wegen ihres Glaubens (sie sind griechisch-katholisch) haben sie von den Türken allezeit viel zu leiden gehabt. Doch blieben sie ihrer Lehre selbst unter den bittersten Leiden und schwersten Anfechtungen treu. Im Auslande leben sie meist als Handels- leute (Geldwechsler, Kaufherren, Bankiers), aber auch als Handwerker und Lastträger. Um den Binnenhandel ist es auch in Armenien nicht allzu günstig bestellt. Hier liegt die Hauptbedeutung des Landes eben- falls im Durchgangsverkehr. (Nachweis!) Eine dauernde staatliche Einigung ist nicht zuletzt durch die Heise u. Marquardt, Erdkunde für Lehrerbildungsanstalten. Iii. 2

7. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 98

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 98 — Frei steht es unter dem himmlischen Bogen, Es reicht in die Wolken, es netzt sich im Meer. Nicht eitle Prahlsucht hat es getürmet, Es dienet zum Heil, es rettet und schirmet; Seinesgleichen ist nicht auf Erden bekannt, Und doch ist's ein Werk von Menschenhand. In neuerer Zeit beginnen die Chinesen nun ihre Abgeschlossen- heit und Abneigung gegen alles Fremde mehr und mehr aufzu- geben. Binnenverkehr und Binnenhandel waren immer schon sehr lebhaft. Letzterer wurde freilich immer etwas durch die will- kürlichen Zölle der Mandarinen in seiner weiteren Entwickelung gehindert. Aber der Außenhandel hebt sich zusehends, seit im Laufe der letzten Jahrzehnte eine ganze Anzahl von Hafenplätzen (Vertragshäfen) dem Verkehr und Handel mit den Fremden frei- gegeben wurden. Bis um die Mitte des 19. Jahrhunderts war Kanton der einzige Ausfuhrhafen, und der Handel der Ausländer war auch hier noch außerordentlich erschwert. Auch sonst ist in der Entwickelung des chinesischen Volkes jetzt manche Wendung zum Besseren zu erkennen, und es ist sehr wahrscheinlich, daß der Blick auf die in ihrer Kultur ausnahmsweise schnell vorgeschrittenen Japaner (Kampf derjapaner mit den Russen, Port Arthur 1904—1905) die Chinesen mit veranlaßt hat, aus ihrer törichten Reserve mehr und mehr herauszutreten und zuerkennen, daß sie keine rechte Veran- lassung haben, den „fremden Teufeln" mit Haß und Verachtung entgegenzutreten. So senden sie heute auch schon Studienkommissionen und Offiziere nach Europa (Deutschland), damit diese nach ihrer Rückkehr die entsprechenden Verhältnisse und Erfahrungen im eigenen Lande nutzbar machen können. Schulen und Universitäten werden vereinzelt schon nach europäischem Muster eingerichtet. Europäische Lehrer helfen den Unterricht in diesen Anstalten reformieren. Telegraph und Telephon finden Eingang nach europäischer Art. Eisenbahnen werden gebaut. Die Bedrückung des niederen Volkes durch die Mandarinen sowie deren Bestech- lichkeit sucht man zu beseitigen. Auch ist man schon mit dem Ge- danken umgegangen, die Regierungsform neuzeitlich — den Kultur- staaten entsprechend — zu gestalten. Dem Opiumlaster soll mit aller Strenge gewehrt werden u. a. m. Und überall, wo wir an größeren Plätzen unseres Vaterlandes Chinesen begegnen, da sind sie vielfach schon äußerlich europäisch zugestutzt. Selbst der ominöse Zopf ist zumeist der Schere gewichen, und auch euro- päischer Sauberkeit scheinen sie schon zugänglicher zu sein. Und dennoch wird der Haß wohl nie ganz verstummen. Erst höhere Stufen der Religion und der allgemeinen Bildung können ihn völlig dämpfen. Was bis jetzt auf dem Wege vorwärts geschehen ist, ent-

8. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 151

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 151 — Seeland — von den Papuas (Melanesier) besiedelt. Sie stehen den Bewohnern des Australkontinents nahe und scheinen völlig un- vermischt noch auf Neu-Guinea zu leben. Sie sind mittelgroß, von dunkelbrauner Hautfarbe und häßlichem Gesichtsausdruck. Die Augen sind tiefliegend, die Haare schwarz und kraus. Ihre geistigen Fähigkeiten sind nicht gering. Die Kleidung ist dürftig. Sie tätowieren sich gern und bemalen die Haut. Auch behängen sie sich mit allerlei eigenartigem Schmuck. Dazu findet man bei ihnen höchst seltsame Haartrachten und Kopfbedeckungen. Ihre Wohnungen sind Pfahlbauten aus Rohr und Blättern. Auf Neu- Guinea und den Salomon-Jnseln findet man auch Baumdörfer, die man zum Schutze gegen feindliche Überfälle in den Gipfeln hoher Bäume angelegt hat. Viele Melanesier sind noch Menschen- fresser, und ihre Häuser, besonders diejenigen der Häuptlinge, sind nicht selten mit Menschenschädeln geschmückt. Immerhin hat aber der Kannibalismus durch Berührung mit der europäischen Kultur abgenommen. Diepapuas stehen aus einer niederen Stufe des Heiden- tnms. Ihr Glaube an ein Fortleben nach dem Tode ist allge- mein. Sie verehren die aus den Seelen Verstorbener hervorge- gangenen Götter, denen sie in Bildern, Tieren, Sternen u. a. Dingen Gestalt verleihen. Die Mission hat keine leichte Arbeit unter ihnen, ist aber doch nicht gerade ohne Erfolge geblieben. Diepapuas sind seßhaft und nähren sich von Landbau, züchten Schweine und Hühner und treiben Fischfang und Schiffahrt auf kleinen Booten. Der Handel ist zumeist in den Händen der Europäer, mit denen die Papuas zu Beginn des 19. Jahrhunderts zuerst in Berührung traten, als europäische Händler das wertvolle Sandelholz holten. Nun wurde eine Inselgruppe nach der anderen von den Europäern in Besitz genommen, und die Eingeborenen wurden — zum Teil mit Gewalt — gezwungen, den Weißen Dienste zu tun und auch in deren Pflanzungen zu arbeiten. Doch kommt ihr Mißtrauen gegen alles Fremde öfters in wilder, feindlicher Weise zum Durch- bruch. — Die Maori auf der Nordinsel Neu-Seelands (meist Christen) nehmen in dem Maße ab, in welchem die europäische Bevölkerung zunimmt. Die Polynesier sowie die noch vorhandenen Mikronesier, welch' letztere nach Peschel als Mischlinge von Polynesiern und Papuas anzusprechen sind, zeigen in ihrer Hautfarbe etwas hellere Nuancen. Sie sind ein Zweig der malaiischen Rasse, stattlicher und bildsamer als die Melanesier (Papuas), dazu auch geschicktere Seefahrer. Daneben treiben auch sie Ackerbau, Viehzucht (Schwein, Huhn — Hund) und Fischfang. Sie haben von den Europäern überraschend schnell das Christentum angenommen, dem nunmehr die meisten Polynesier angehören. Nirgends konnte die Mission

9. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 236

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 236 — Ernährung der Eingeborenen ist schon in einer früheren Behandlung hingewiesen worden. Den Negern gilt dieser Baum als Verehrens- würdig. Daher werden auch wichtige und feierliche Verhandlungen unter seinem Blätterdache abgehalten. Zwischen den oft weit aus- gebreiteten Wurzeln entstehen Hohlräume, welche zugleich in das meist hohle Innere des Stammes führen. (Uferweiden bei uns!) In diesen Baumhöhlen begräbt man auch wohl Zauberer, oder die Eingeborenen benutzen sie in Zeiten der Not als Zufluchtsstätte für sich und ihr Vieh. Die Schlingpflanzen am Stamme und an den Ästen des Affenbrotbaumes sind Gnmmilianen (durch sie wird die Undurchdringlichkeit des Urwaldes erhöht), aus deren weißem Milch- safte man heute wertvollen Kautschuk gewinnt, der ein bedeuten- des Kontingent in der Ausfuhr Togos darstellt. Man zieht die Gummiliane in Togo deshalb jetzt auch in Pflanzungen. Die Tierwelt Togos ist eine recht reichhaltige. In den Ge- wässern leben Krokodile und Flußpferde. Die schilfigen Ufer werden von zahlreichen Wasservögeln belebt. Der Urwald beherbergt viele Affen, darunter Schimpansen, Paviane, Meerkatzen und Seidenaffen, dazu Schlangen und Vogelarten. In den Savannen finden sich Büffel, Antilopen und Elefanten. An Raubtieren birgt das Innere des Landes außerdem Löwen, Leoparden, verschiedene wilde Katzenarten, Hyänen und Schakale. Flüsse und Lagune sind fischreich. Moskitos und Termiten werden zur Plage. An Haustieren werden Pferde,Esel, Rinder, Schafe,Ziegen, Schweine und Hühner gezüchtet. Auch der treue Hund ist fast überall ver- treten. Die Eingeborenen (in welchen Gebieten sitzen sie am dichtesten?) rechnen zu den Sudannegern und setzen sich aus einer ganzen Anzahl von Sprachstämmen zusammen. Sie sind zum größten Teile Acker- bauer. Sie können als die intelligentesten und leistungsfähigsten aller der deutschen Flagge Untertanen Neger angesehen werden. Die Arbeiten, zu denen sie herangezogen wurden, wie Plantagenwirt- schaft, Wegebauten u. a., haben sie zur Zufriedenheit ausgeführt. Im Bereiche der Küste wohnt der Stamm der Evhe. Es sind wohl- gebaute, schlanke Gestalten, deren oft mangelnder bzw. weniger ausgeprägter Negertypus auf eine mehr oder minder starke Ver- Mischung mit portugiesischem Blute zurückzuführen ist. Sie sind friedfertige, arbeitsame, rührige Menschen. In erster Linie treiben sie Ackerbau. Die Viehzucht wurde durch das Auftreten der Tsetsefliege stark beeinträchtigt. Doch find die Evhe noch gewerblich tätig. Sie betreiben Weberei, Färberei, Holzschnitzerei, Seifensiederei, Strohflechterei, Töpferei, Leder- und Eisen- industrie. „Daneben besitzen sie viel Handelssinn und ver- Mitteln auf den gut gehaltenen Wegen, die von Dorf zu Dorf

10. Für Präparandenanstalten - S. 35

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 35 — Tuff und Sandstein umgeben sind. Ein Mittelpunkt vulkanischer Tätigkeit scheint der von bewaldeten Vulkankegeln umgebene, von Wiesen umrahmte und von Hellem Wasser erfüllte La ach er See gewesen zu sein. Wohl zeitigen die tief eingeschnittenen Täler (Ahrtal) an den steilen, nach S gekehrten Abhängen vorzügliche Weine; aber die Hochfläche der Eisel1 ist rauh und niederschlagsreich (Schneifel = Schneeeifel). Kaum der fünfte Teil des Bodens ist bebaut; spärlich gedeihen Hafer und Kartoffeln, und ein großer Teil des anbaufähigen Bodens liegt brach. Der n-e Teil in dem Winkel der Roer (oe = u) ist von Hochmooren bedeckt; daher führt er auch den Namen Hohes Senn2. Hier, im äußersten W der preußischen Monarchie, ist das preußische Wallonengebiet mit dem Hauptorte Malmedy, der durch die vielen Gerbereien und die Sauerbrunnen der Uni gebung von Wichtigkeit ist. An dem n-en Gebirgsabfall nimmt nicht nur die Fruchtbar- keit des Bodens in außerordentlichem Grade zu, sondern es ge- sellen sich dazu auch reiche Bodenschätze. Die reichen Kohlenflöze haben in Verbinduug mit dem Vorkommen von Eisen-, Blei- und Zinkerzen eine so ausgedehnte Industrie hervorgerufen (Tuch- und Maschinenfabrikation, Messingwerke, chemische Fabriken, Spinnereien), daß der Bezirk zwischen Aachen und Trier den be- deutendsten der englischen Fabrikgegenden gleicht. Der Mittel- punkt des Jndustriebezirks auf deutschem Gebiete ist Aachen □ (156), ehemals Residenz Karls des Großen und Krönungsstadt der deutschen Kaiser, heute besuchter Badeort (Thermen bis 77° C.). Der s-e Höhenzug des rechtsrheinischen Schiefergebirges erhebt sich als Taunus^ unmittelbar aus der Wetter au und erscheint als ein ansehnlicher, bewaldeter Rücken, der im Feld- berg (880 m) die höchste Erhebung des ganzen Schiesergebirges trägt. Nach N hin scheidet er sich kaum deutlich ab vou dem bis an die Lahn hinziehenden Hochlande. Das ganze Gebiet ist reich an Mineralquellen, welche das Gebirge und seine Umgebung beleben: Wiesbaden □ (109), Soden, Schlangenbad, Selters. Wiesbaden hat allein mehr als dreißig heiße Quellen, von denen fünf- zehn, die nahe beieinander entspringen, 'zu dem sogen. Kochbrunnen ver- einigt sind. Die Heilkraft seiner Quellen, das milde Klima und die herrliche Umgebung haben W. zum Weltbad gemacht. Auch gilt es als vielbesuchter Winterkurort. Die Nordgrenze ist das Tal der Lahn bis zum Becken von Gießen—wetzlar. Von Gießen bis Marburg bildet der ns ge- richtete Talweg die Scheide zwischen Westerwald und Vogels- berg. Der Weinbau steigt von der Mündung nur wenige Stunden hinauf. Unweit der Mündung das Weltbad Ems mit seinen denkwürdigen Erinnerungen an den unvergeßlichen ersten Kaiser des Deutscheu Reichs. 1 Vom keltischen Worte ap — Wasser, also Wasser- oder Quellenland. - Auch Fehn ^ Moor. -Höhe.
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